Am 24.11. fand in der Geschäftsstelle des FLVW-Kreis Ahaus-Coesfeld ein neuer FLVW-Vorstandstreff zum Thema „Junges Ehrenamt“ statt. Der Verbands-Ausschussvorsitzende für Vereinsentwicklung Kilian Krämer, begleitete hierbei Annika Flaßkamp und Kim Weidig als Referenten in diesem neuen Format.
Nach einer kurzen Einführung, durften sich die Teilnehmenden aus 14 Vereinen zuerst einmal selbst in einer Reihe positionieren zum Thema „Wie gut ist euer Verein im Bereich „Junges Ehrenamt“ aufgestellt? - Habt ihr junge Menschen (U30), die sich bei euch im Verein ehrenamtlich engagieren?“ In der darauffolgenden Vorstellungsrunde stellte sich dann schnell heraus, dass die meisten Anwesenden gute Ansätze in ihren Vereinen sehen, allerdings oft auch noch Lücken gerade bei der Beteiligung von jungen Menschen unter 30 Jahren in ihrer Vorstandsarbeit haben.
Die Referentin Annika Flaßkamp zeigte, dass in Ehebungen fast 50 Prozent der 14-29-Jährigen angeben, dass sie besonders im Bereich „Sport und Bewegung“ ehrenamtlich tätig sind und Spaß eigentlich der Hauptfaktor ihres Antriebes ist. Der demographische Wandel zeigt aber auch, dass die Altersstruktur in Deutschland sich vom „Tannenbaum“ zum „Dönerspieß“ entwickelt und somit diese Jungen Engagierten immer seltener und wertvoller für die Vereine werden.
In den folgenden drei Gesprächsrunden zum Thema „Einbindung“, „Struktur“ und „Herausforderung“, gab es nun einen intensiven Austausch der Vereinsmitarbeitenden untereinander und den Referenten des FLVW.Zu den Herausforderungen zählen zum Beispiel die begrenzte Zeit, Konkurrenzangebote vor Ort aber auch „Lebenswendungen“ gerade bei den jungen Erwachsenen.
In der Gruppe „Struktur“ fiel auf, dass es oft an einer festgelegten Vereinsstruktur zur Übernahme von einzelnen Aufgaben fehlt. Besprechungen und Planungen werden von Jugendlichen oft viel spontaner und digitaler durchgeführt als der etablierte Vorstand es kennt. Den Teilnehmern war auch wichtig, im Unterschied zur Abteilung Jugendfußball einen Jugendvorstand wirklich mit Jugendlichen zu etablieren, die mit ihrem eigenen Budget Entscheidungen treffen können.
Beim Thema „Einbindung“ war allen Teilnehmenden klar, dass Jung und Alt zusammen einen Verein voranbringen können. Neue Themen sollten aber vielleicht bewusst an das junge Ehrenamt abgegeben werden, die sich dann an diesen klar abgegrenzten Aufgaben weiterentwickeln können. Unterstützung und Wertschätzung muss dann durch den Gesamtverein geleistet werden, durch Informationen und Weiterbildungsangebote aber auch finanzieller Unterstützung.
Bei allen Diskussionen stellte sich aber auch heraus, dass die Anforderungen für die Vereine hier ganz unterschiedlich sind. Im kleinen „Dorfverein“ kennt noch jeder jeden und die Ansprache und der Austausch mit dem Vorstand funktioniert noch „auf’m Platz“. In den großen Mehrspartenvereinen hingegen sind die Abteilungen oft besser aufgestellt als der Gesamtverein. Da hat dann eine Abteilung schon junge engagierte Leute, die sich in spontanen Videokonferenzen besprechen, der Gesamtverein bekommt es aber schwieriger hin junge Ehrenamtler abteilungsübergreifend für eine Vereinsjugend oder Vorstandsarbeit zu begeistern.Daher war auch das Fazit und der Tipp der Referenten an die Teilnehmenden, dass neue Entwicklungen, Flexibilität und Veränderungen wichtig sind. Aber man auch nicht völlig auf gewachsene Strukturen, Traditionen und Vereinsgeschichte verzichten sollte, damit Vereine sich öffnen können und attraktiv für junge Menschen werden.
Hierzu bieten der FLVW und der LSB zahlreiche Angebote aus der allgemeinen Vereinsentwicklung an. In der anschließend verschickten Präsentation zur gelungenen Veranstaltung finden sich für die Teilnehmenden viele Verlinkungen zu diesen Angeboten.