Quelle: Eric Timmer
Daumen hoch für ein erfolgreiches Debüt: Bundesliga-Schiri Sören Storks mit Neuling Mike Röös.
Quelle: Eric Timmer
Daumen hoch für ein erfolgreiches Debüt: Bundesliga-Schiri Sören Storks mit Neuling Mike Röös.
Das Jahr der Schiris und die Schiri-Kampagne im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) zeigen Wirkung. Erstmals seit rund 20 Jahren haben in einem Jahr wieder mehr Menschen als Schiris angefangen als damit aufgehört. Die Zahl der aktiven Schiedsrichter*innen ist im zu Ende gehenden Jahr 2023 um knapp 2800 Personen gestiegen – ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Kalenderjahr 2022.
Neben der Neulingsgewinnung verbesserte sich in den vergangenen Wochen auch die Bindung der bereits aktiven Schiris. Die Quote derjenigen, die dem Schiedsrichterwesen komplett verloren gingen, fiel um 20 Prozent geringer als noch im Vorjahr aus.Wie sieht es abseits der nüchternen Fakten an der Basis um die Gefühlswelt beim Thema Schiedsrichter*innen aus?
Dem ist eine aktuelle Umfrage im Amateurfußball-Barometer auf den Grund gegangen, die zwecks Vergleichbarkeit ähnlich aufgebaut war wie die erste Umfrage, die im Februar zum Auftakt vom Jahr der Schiris durchgeführt worden war. Damals wie heute waren 39 Prozent der Teilnehmer*innen aktive Schiris und zwölf Prozent ehemalige Unparteiische. Insgesamt beteiligten sich knapp 6.500 Personen an der neuen Umfrage, viele von ihnen aktiv im Verein tätig, 46 Prozent als Trainer*in oder im Vorstandsbereich, 29 Prozent als Spieler*innen.Unter den aktiven Unparteiischen fühlen sich gemäß Umfrage 88 Prozent von den eigenen Schiri-Kollegen gewertschätzt, das sind zwei Prozent mehr als vor zehn Monaten. Gesunken ist die empfundene Wertschätzung durch die Vereine (von 71 auf 67 Prozent). Die deutlichsten Steigerungen gab es im unteren Bereich: 38 Prozent der aktiven Schiris gaben an, dass sie sich von den Landesverbänden gewertschätzt fühlen (Februar: 31 Prozent), 29 Prozent vom DFB (vorher 22 Prozent), 17 Prozent von den Zuschauer*innen (vorher 12 Prozent).
62 Prozent der Referees fühlen sich ins Vereinsleben eingebunden, vier Prozent mehr als zuvor. 70 Prozent gaben an, dass sie bei den Mitgliedern ihres Vereins bekannt sind – eine Erhöhung um sechs Prozent. Die Kontakte zum Vorstand des eigenen Vereins liegen weiter bei rund 76 Prozent. Besonders positiv an ihrem Hobby empfinden die Unparteiischen die Möglichkeit, tolle Spiele aktiv miterleben zu können (79 Prozent), sowie die Geselligkeit innerhalb des Schiri-Bereichs (71 Prozent).
Berichterstattung wird deutlich positiver wahrgenommen
Diejenigen, die nicht als Schiris tätig, aber potenziell daran interessiert sind, sehen den Spaß (55 Prozent) und die Gelegenheit, aktiver Teil des Fußballs sein zu können (ebenfalls 55 Prozent), als stärkste Motivationsreize. Als abschreckend nimmt diese Gruppe vor allem den mangelnden Respekt von Zuschauer*innen (71 Prozent) und die Gewaltvorfälle auf Sportplätzen (62 Prozent) wahr. Vor allem die Respektlosigkeiten werden als zunehmend problematisch empfunden (+ 9 Prozent).Positiver wird zum Ende des Jahres der Schiris die Berichterstattung wahrgenommen. Sagten Anfang des Jahres nur knapp 22 Prozent, die Berichterstattung über Schiedsrichter*innen sei eher positiv, während 37 Prozent negativ urteilten, hat sich das Verhältnis nun umgekehrt. 32 Prozent sehen eine positive Berichterstattung, 26 Prozent eine eher negative.
Die größte Bekanntheit unter den Schiri-Maßnahmen haben die traditionellen Lehrabende und Regelschulungen (90 Prozent). Die Neulingslehrgänge kennen 81 Prozent aller Umfrage-Teilnehmer*innen. Die Aktion „Profi wird Pate“, an der sich alle Schiedsrichter*innen aus Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und Frauen-Bundesligen beteiligen, ist nur drei Monate nach ihrem Start bereits 45 Prozent der Befragten ein Begriff.