Quelle: U. Hörnemann
Die roten Trikots der SG Wenden leuchten an der Spitze des 10-Kilometer-Rennens: Frederik Jonas Wehner (Nr. 4076) wird Westfalenmeister im 10-Kilometer-Straßenlauf vor Marco Giese (Nr. 4082), Fabian Jenne (Nr. 4075) und Manuel Schräder (Nr. 4077).
Alle Jahre wieder ist er übernervös. „Ich glaub’, das legt sich auch nicht mehr“, sagte Fabian Dasbach, „die Anspannung ist einfach da.“ Auch bei der 30. Auflage des Coesfelder Citylaufs am Samstag rannte er mit Flugzeugen im Bauch über den Marktplatz. „Erst als es losging, bin ich ruhiger geworden“, meinte der Chef-Organisator, der einmal mehr auf seine vielen Helfer und Helferinnen bauen konnte, „ohne sie wäre es nicht möglich, eine derartige Großveranstaltung auf die Beine zu stellen.“ Eingebettet in diese Traditionsveranstaltung waren zum nunmehr zweiten Mal die westfälischen Meisterschaften im 10-Kilometer-Straßenlauf.
Knapp 1.600 Anmeldungen waren in den Tagen und Wochen zuvor eingegangen. Letztendlich wurden schließlich 1.403 Finisher registriert. „Das ist ein ausgezeichnetes Ergebnis, das zweitbeste überhaupt, das wir in den letzten drei Jahrzehnten erzielt haben“, zog Dasbach zufrieden Bilanz, „insbesondere die 10 Kilometer wurden sehr gut angenommen, was auch mit der Meisterschaftswertung zusammenhängt“. Bernhard Bußmann, Vorsitzender im Verbands-Leichtathletik-Ausschuss (VLA) des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), war aus Olfen für die Siegerehrung angereist.
Egon Bröcher staunt über seine flotten Jungs
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Jungs so ranklotzen“, staunte Trainer Egon Bröcher, „wir haben die ersten vier Plätze geholt, das gibt’s doch gar nicht.“ Die „Rot-Hemden“ von der SG Wenden, einem Lauf-Verein aus dem FLVW-Kreis Olpe, zerlegten das gewiss nicht schwache Feld in einem gnadenlosen Ausscheidungsrennen. Einer nach dem anderen fiel aus der anfangs mehrköpfigen Spitzengruppe, bis nur noch das Wendener Quartett übriggeblieben war.Siegerehrung im 10-Kilometer-Straßenlauf durch Bernhard Bußmann: Frederik Jonas Wehner (Mitte), Westfalenmeister vor Marco Giese (links) und Fabian Jenne [Fotos: U. Hörnemann].
Auf der langen Schlussgeraden war Frederik Jonas Wehner der Stärkste. Mit einem fulminanten Finish setzte er sich von seinen drei Klubkollegen ab und siegte in 30:59 Minuten. Auf den weiteren Plätzen folgten: Marco Giese (31:03 Minuten), Fabian Jenne (31:04 Minuten) und Manuel Schräder (31:12 Minuten). „Auf den Titelgewinn habe ich gehofft, aber gerechnet habe ich nicht damit“, gab Wehner (Persönliche Bestzeit: 30:18 Minuten in Wassenberg 2024) ehrlich zu, „300 Meter vorm Ziel habe ich Druck gemacht und mich dann abgesetzt.“ 24 Jahre jung ist der neue Westfalenmeister, der in Alchen wohnt, einem Stadtteil von Freudenberg. Wehner spielte die Lokomotive im roten Sauerland-Express, der mit einem Affenzahn durch Coesfeld rauschte. Nächstes Reiseziel sind die Deutschen Crossmeisterschaften am 23. November in Hörstel-Riesenbeck.
Pia Schlattmann mit einem starken Finish
Erst suchte Sarah Schäperklaus rigoros die Flucht nach vorn und büchste aus. Nach ihrem Erfolg bei den westfälischen Meisterschaften im 5-Kilometer-Straßenlauf in Dülmen wollte die flotte Läuferin vom Marathon-Club Menden auch den Titel über 10 Kilometer in Coesfeld holen. Bei der Hälfte des Rennens (17:32 Minuten) lag sie satte 20 Sekunden vor Pia Schlattmann, die die Ausreißerin nicht aus den Augen verlor. „Dann sah ich, wie Sarah langsamer wurde“, erzählte sie hinterher, „das hat mir nochmal Auftrieb gegeben.“ Die Medizinstudentin, die für die LG Brillux Münster startet, holte ihre allzu forsche Konkurrentin wieder ein, überholte sie und gewann in 35:09 Minuten, der bis dato besten Zeit, die in dieser Saison in Westfalen erreicht wurde. Schäperklaus lag am Ende neun Sekunden zurück. „Ich bin ein Tempo von 3:30 Minuten pro Kilometer gelaufen“, freute sich die Siegerin über ihren Triumph. Anna Kamp, ihre Vereinskameradin, wurde Dritte in 36:38 Minuten.Die Fäuste hoch: Pia Schlattmann (LG Brillux Münster / r.) wird Westfalenmeisterin über 10 Kilometer vor Sarah Schäperklaus (Marathon-Club Menden).